April 30, 2019November 25th, 2019

Immer wieder predigen wir in unseren Artikeln, dass guter Content das A und O ist, um z.B. die jeweilige Zielgruppe genau erreichen zu können und auf Social Media erfolgreich zu sein. Content hat viele Gesichter und deshalb befindet sich das Content Marketing als erfolgreiche Marketingstrategie auch im kontinuierlichen Wandel.

Viele Unternehmen haben verstanden, dass ohne guten Content nichts läuft und so werden Marken zu Producern und Publishern, die einen neuen Weg gefunden haben, um noch präsenter im Alltag der jeweiligen Zielgruppe zu sein.

Bei der Digital Cream in Singapur treffen sich erfahrene Marketingverantwortliche wie Marketing Manager von Adidas, Apple etc., um aktuelle Top-Themen zu diskutieren und daraus resultierende Trends zu analysieren. Diese und weitere Dos des Content Marketings thematisieren wir in diesem Artikel.

 

1. Hyperpersonalisierung

Der Trend der Hyperpersonalisierung macht sich auch im Bereich des Content Marketings bemerkbar. Es geht nicht mehr darum bloßen Inhalt zu produzieren und diesen zu veröffentlichen, sondern mehrere Variationen des Inhalts zu fertigen und so verschiedene Segmente anzusprechen. Eine fundierte Datengrundlage und entsprechende Technologien bilden hier die Basis, um die verschiedenen Segmente dann auch erreichen zu können.

 

Der Hintergrund ist weiß und im Vordergrund sind bunte Figuren ohne Gesicht.

Mit personalisiertem Content kann die Zielgruppe viel besser erreicht werden.

 

Auf der Suche nach einem solchen Technologie-Partner stoßen viele auf die Videoplattform YouTube und das Tool Director Mix, welches es Advertisern ermöglicht, verschiedene Variationen eines Werbeclips an unterschiedliche Segmente auszustrahlen.

So hat zum Beispiel Ubisoft, einer der ersten Partner für das Spiel Assassin’s Creed Origins, vier unterschiedliche Bumper Ads erstellt und mithilfe von Director Mix distribuiert. Eine Testkampagne von McDonald’s setzte sogar 77 verschiedene Videos bzw. Contentvarianten ein. Für erfolgreiches Targeting sind sowohl demographische Faktoren als auch das Suchverhalten sowie die Standorte der Nutzer und ihre App-Downloads von hoher Relevanz.

Wer sich hier in Zukunft durch AI-basierte Contenterstellung erfolgreich positioniert, kann einen großen Kundenstamm aufbauen.

 

2. Influencer

Die Meisten denken bei Influencern noch an Instagram und Beauty-Produkte sowie eine große Masse an Followern. Heutzutage geht es aber darum mit Micro Influencern die passende Zielgruppe anzusprechen und so die Botschaften viel gezielter zu transportieren und gleichermaßen hohen Streuverlust zu vermeiden. Auf diesen Trend sind schon viele Marken aufgesprungen, so z.B. der Händler OTTO der sogenannte Corporate Influencer ausbildet, die die Kultur oder die Arbeitsatmosphäre quasi als Markenbotschafter nach außen transportieren und das Unternehmen somit glaubwürdig für zukünftige Arbeitnehmer attraktiv machen.

 

Sechs einzelne Bilder mit teilweise Frauen die den aktuellen Lifestyle präsentieren.

Screenshot Instagram otto_de.

 

Somit wird das persönliche Netzwerk der Mitarbeiter zum Werkzeug für das Unternehmen, da die OTTO-Influencer z.B. über Instagram Einblicke in ihren Arbeitsalltag geben.

Katy Roewer, OTTO-Bereichsvorstand Service und Personal fasst das Ganze folgendermaßen zusammen: Wir möchten, dass potenzielle Bewerber direkt und aus erster Hand von beteiligten Kollegen erfahren können, was sie bei OTTO erwartet – unsere Mitarbeiter werden also zu Influencern und suchen ihre zukünftigen Kollegen mit aus.”

 

 

3. Lokale Content-Produktion

Häufig ist es so, dass vor allem global aktive Unternehmen ihre Inhalte meist zentral kreieren. So geht der Content dann ganz einfach in die einzelnen Märkte und wird dort für die Kampagnen übersetzt. Raum für viel Individualität bleibt da nicht und deswegen ist diese Art von Content-Produktion langsam aber sicher überholt.

Mittlerweile gehen Marken deshalb eher dazu über nur einzelne Teile des Contents und die dahinterstehende Strategie an die einzelnen Märkte zu liefern, da die Produktion so dezentralisiert wird. Es obliegt damit jedem Markt selbst sich den passenden Inhalt aus den graphischen Elementen wie Videos, Überschriften und Text sowie Bildmaterial zu bauen.

 

4. Storytelling neu erfinden

Storytelling ist nach wie vor ein wichtiges Puzzleteil für ein gut laufendes Unternehmen. Dabei geht es aber sicherlich nicht darum die Geschichte und den Aufbau des Unternehmens zu veranschaulichen. Schnarch.

Es geht um etwas Neues! Kann die Kernaussage eines Unternehmens auf eine ganz andere Art und Weise dargestellt werden? Etwas Unerwartetes erzeugt werden? Humorvoll, besonders oder schlichtweg einfach besser?

Donate Life, eine Organspende NGO, hat seine Story umgewandelt und zeigt mit dem Claim “Even an asshole can save a life” die Lebensgeschichte von Coleman Sweeney, der zu Lebzeiten zwar das größte Arschloch ist, nach seinem Tod jedoch zum Helden vieler Menschen wird. Die Grundaussage bleibt per se die Gleiche: Organe retten Menschenleben. Jedoch ist die neue Verpackung überraschend und hat einen lustigen Charakter.

Übrigens stiegen die Registrierungen für Organspender nach dieser Kampagne von 149 auf 1080 pro Tag. Letztendlich muss man aber fair bleiben und sagen, dass eine NGO für einen guten Zweck weitaus bessere Möglichkeiten hat eine gute Geschichte zu erzählen als ein Büroklammerhersteller. Die Aussage „Bei mir funktioniert das alles eh nicht“ und auch nach Jahren des gleichen Storytellings stur zu bleiben bringt hier allerdings herzlich wenig, da das Content Marketing vom Wandel lebt.

 

 

Do Content Marketing

Es gibt so viele Möglichkeiten seinen Content neu oder anders zu gestalten. 2018 gibt es keine Grenzen mehr, keine Tabus mit denen man nicht brechen sollte. Guter Content lebt vom Wandel und Dynamik. Guter Content braucht eine präzise Planung und Kreativität.

Wenn Firmen ganz einfach “aus Scheiße Geld machen”, dann ist das Erstellen von genialem Content definitiv ebenso einfach und in allen Bereichen möglich.